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Fledermausschutz

Fledermäuse leben mitten unter uns, auch wenn wir sie oft gar nicht bemerken. So halten sie sich tagsüber gerne in Dachstühlen von alten Häusern und Kirchen, hinter Fassadenverkleidungen, unter Dachziegeln oder in Mauerspalten auf. In der Abenddämmerung oder nachts fliegen sie aus und gehen auf die Jagd, vorzugsweise in Gärten und Parks, an Flüssen und Seen oder entlang von Waldrändern. Dann kann man beobachten, wie sie im lautlosen Flatterflug mithilfe von Ultraschallrufen ihre Beute wie Mücken und Nachtfalter fangen. Fledermäuse sind nur in der warmen Zeit aktiv. Für die kalte Jahreszeit suchen sie sich eine Höhle oder einen anderen frostfreien und feuchten Ort und machen dort ihren Winterschlaf. Manche Arten ziehen auch über weite Strecken in ein geeignetes Winterquartier, ähnlich wie die Zugvögel. Wenn bei Ihnen in oder am Haus Fledermäuse leben, so dürfen Sie sich freuen und auch ein wenig stolz sein, dass die Fledermäuse Sie ausgewählt haben.

Unser lokaler Fledermausschützer wäre Ihnen dankbar, wenn Sie ihm ein solches Quartier melden und mit ihm die Situation vor Ort zusammen anschauen könnten. Unsere Fledermäuse sind harmlose, nützliche und höchst faszinierende Tiere. Sie saugen kein Blut, wie manche Menschen fälschlicherweise denken, sondern ernähren sich ausschliesslich von Insekten und Spinnentieren. Fledermäuse gehören zu den bedrohten Tierarten, weil geeignete Quartiere für Ruheplätze und Wochenstuben, wo sie ihre Jungen aufziehen, immer seltener werden. Auch insektenreiche Jagdgebiete fehlen immer mehr oder sind für die Tiere nicht mehr erreichbar, weil die Flugwege überbaut wurden, zu hell sind oder es keine Deckungsmöglichkeiten mehr gibt.

Weil sie bedroht sind, sind alle Fledermausarten bundesrechtlich geschützt. Der Vollzug dieses Schutzes obliegt den kantonalen Fledermausschutz-Beauftragten. In vielen Gemeinden gibt es speziell ausgebildete ehrenamtliche Fledermausschützer, die sich um den Schutz der bestehenden Fledermausquartiere kümmern, aber auch um die Bevölkerung zu informieren. Wenn unerwartet Fledermauskolonien entdeckt werden, zum Beispiel bei Bauarbeiten, beim Fällen von Bäumen oder beim Abtragen von Holzbeigen, hilft der lokale Fledermausschützer mit seinem Fachwissen geeignete Massnahmen zu treffen. Beim Fund von geschwächten oder verletzten Tieren hilft das Nottelefon der Fledermaus-Pflegestelle beim Zoo Zürich (079 330 60 60). Fledermäuse sind Wildtiere und dürfen nicht von Privatpersonen gepflegt oder gehalten werden.

Weitere Informationen finden sie unter der Webseite des Fledermausschutzes.

Lokaler Fledermausschützer

Andreas Gürtler, Mail / Handy